Dieses Projekt möchte eine erste Bewertung der Rolle der physischen Umwelt bei der Bestimmung der Transportkosten in der Wildnis liefern. Das Projekt war der Hauptforschungsschwerpunkt von Dr. Martina Scacco in den letzten zwei Jahren ihres Postdocs und ist das Produkt einer großen Zusammenarbeit mit über 55 Mitautoren.

Projektbeschreibung: Die Transportkosten (COT) werden als die Menge an Treibstoff definiert, die benötigt wird, um eine Einheit Körpermasse über eine Einheit Entfernung zu transportieren. Es ist bekannt, dass fliegende Tiere von der in der Landschaft verfügbaren Energie, hauptsächlich in Form von Windströmungen, profitieren, um diese Kosten erheblich zu senken. Frühere Arbeiten zu den Transportkosten fliegender Tiere ignorieren jedoch weitgehend den Einfluss der physischen Umwelt und die Variation im Flugverhalten auf die Flugkosten und identifizieren den Flug als die kostspieligste Fortbewegungsform pro Zeiteinheit. Die Fähigkeit, vom Flügelschlag- zum passiven (Segel-/Gleit-) Flug zu wechseln, als Reaktion auf Variationen in den Windvektoren, wurde als Domäne ausgewählter großer Vögel angesehen. Moderne Bio-Logging- und Radartechniken ermöglichen es uns jedoch nun, den Anteil von Flügelschlag- gegenüber passivem Flug genau zu schätzen. In dieser Studie verwendete Dr. Scacco einen großen Datensatz hochauflösender Bewegungsdaten von 46 Arten, um die erste Bewertung der Rolle der physischen Umwelt bei der Bestimmung der Transportkosten in der Wildnis zu liefern. Sie quantifizierte, wie Änderungen in der Nutzung des Flügelschlagflugs und Variationen in den Windvektoren zur Variation der Transportkosten beitragen, und zeigte, wie diese verschiedene Arten unterschiedlich beeinflussen, je nach Morphologie und Körpermasse. Dies ändert das aktuelle Dogma über die Kosten des Flugs im Vergleich zu anderen Fortbewegungsformen und zeigt, dass der Flug viel billiger, aber auch viel teurer sein kann als erwartet, wobei der Unterschied durch die Wechselwirkung von Energielandschaft, Körpermasse und Flügelmorphologie bestimmt wird.

 

Zur Redakteursansicht